Wer bei seinem Besuch von Wien einmal dem Trubel der Stadt entfliegen und etwas Bewegung in der Natur haben will, für den sind die Wiener Stadtwanderwege genau richtig. Ich habe eine Kombination aus den Stadtwanderwegen 1 und 1a ausgesucht und mich an einem warmen und sonnigen Tag auf die Wanderung begeben.
Bei der Bimstation geht es los
Startpunkt ist die Endhaltestelle der Straßenbahnlinie D in Nußdorf Beethovengang. Mit dieser Bim kommt man bequem und schnell vom Zentrum zum Ausgangspunkt der Tour. Alternativ kann man auch mit der Schnellbahn S 40 nach Nußdorf fahren, aber mit der Bim finde ich sieht man mehr von der Stadt.
Auf geht`s jetzt geradeaus entlang der Zahnradbahnstraße und dem Beethovengang durch den Ort. Linkerhand plätschert der Schreiberbach und nach einiger Zeit ist rechter Hand der Friedhof Heiligenstadt. Die Strecke verläuft anfangs ohne nennenswerte Steigungen. Nachdem man die letzten Häuser hinter sich gelassen hat erstrecken sich rechts schon die ersten Weinberge.
In einem der Weinberge sind manche Reben nach bekannten Persönlichkeiten benannt und beschildert. Finde ich ganz witzig.
Am Weg locken die ersten Heurigen
Es dauert auch nicht mehr lange und schon tauchen die ersten Buschenschanken auf. Aufgestellte Tische, Bänke und Sonnenschirme laden zur Rast ein.
Ich widerstehe jedoch und gehe weiter entlang der Wildgrubengasse und der Wildgrube. Im Bereich der Sulzwiese weiß ich nicht ob ich den richtigen Weg genommen habe, jedenfalls ging es jetzt ziemlich steil im Wald bergauf. Dann habe ich mich links gehalten bis ich auf die kreuzende Höhenstraße, eine vielbefahrene Hauptstraße traf.
Abstecher zum Klosterwald
Jetzt machte ich einen kleinen Abstecher vom Stadtwanderweg. Hier liegt nämlich der Klosterwald, der als Waldfriedhof dient. Hier finden sogenannte Baumbestattungen statt. Außer einem kleinen Platz für die Feierlichkeit sieht man nur kleine Metallplättchen an den Bäumen, auf denen die Namen der hier beerdigten Menschen stehen.
Der Kahlenberg und die Stefaniewarte
Ich kehre zur Höhenstraße zurück und folge ihr ein Stück bergauf bis ich zu einer Fußgängerbrücke komme, die mich über die Straße bringt. Der Weg führt durch den Wienerwald und nach ein paar hundert Metern erreiche ich die Stefaniewarte, einen 1887 errichteten Aussichtsturm am Gipfel des 484 m hohen Kahlenberges.
Die fast 300 m über der Donau liegende Warte beitet einen beeindruckeneden Ausblick über das Wiener Becken, die Hügel des Wienerwalds und das Donautal.
Nur ein paar Schritte weiter treffe ich auf ein Denkmal für die Kaiserin Sisi, die Kaiserin-Elisabeth-Ruhe. Enthüllt wurde das Denkmal im Oktober 1904 und ist im Besitz der Stadt Wien.
Nach nur wenigen weiteren Metern erreiche ich die römisch-katholische Filialkirche St. Josef. Hierher gelangt man auch mit Auto oder Bus (38A von Heiligenstadt) auf der Höhenstraße, der wir vorher ein Stück gefolgt sind.
Weiter auf dem Stadtwanderweg 1a
Der Stadtwanderweg führt jetzt weiter zur Josefinenhütte und nach Nußdorf. Ich folge jedoch dem hier kreuzenden Stadtwanderweg 1a, der mich durch die Weinberge zu den Buschenschanken und einem tollen Ausblick über Wien führen wird.
Es geht jetzt wieder bergab, zuerst über einige Stufen und dann sind wir schon wieder mitten in den Weinbergen. Nach etwa 20 Minuten bin ich beim sehr bekannten und beliebten Heurigen Mayer am Nußberg. Mir ist aber heute eher nach einer kleineren Buschenschank darum gehe ich auch hier weiter und biege dann links in den Eichelhofweg ab. Hier ergeben sich schon erste schöne Blicke über die Weinstöcke auf Wien.
Es säumen jetzt einige Heurige den Weg, darunter auch der beliebte Wieninger am Nußberg. Ich folge dem Weg noch ein Stück bis mich eine kleine Hinweistafel nach rechts durch die Weinstöcke bis zum Buschenschank Windischbauer führt. Hier in der Ecke sind einige nette Buschenschanken zu finden. man muss nur immer schauen wer gerade offen hat.
Einkehr in der Buschenschank
Jetzt suche ich mir einen schönen Platz im Schatten und genieße erst mal die überwältigende Aussicht auf Wien. Dann hole ich mir ein Glas Gemischter Satz und eine kleine Brotzeit (oder Jause wie die Wiener sagen). Es ist einfach herrlich hier und um so schöner wenn man vorher etwa 3 Stunden unterwegs war und etwas über 10 km zu Fuß zurückgelegt hat.
Genialer Ausblick über Wien mit Vollmond
Da ich auch eine Nachtaufnahme machen möchte, werden es noch ein paar Gläser des guten Weins und so verfliegt die Zeit. Heute habe ich besonderes Glück, der Vollmond leuchtet in voller Pracht.
Nachdem ich meine Aufnahmen im Kasten und ausgetrunken habe gehe ich direkt durch den Weinberg nach unten bis ich auf eine Querstraße treffe. Dieser folge ich nach links und sie führt mich direkt zurück an den Ausgangspunkt, der Trambahnhaltestelle in Nußdorf. Diese bringt mich wieder wohlbehalten zurück in die Innenstadt.
Wenn man zeitig dran ist bietet auch Nußdorf mit seinen malerischen Gassen und den Heurigen noch Gelegenheit die Heimfahrt etwas zu verschieben und bei einem weiteren Glas Wein an den schönen Tag und die wundervolle Tour zurück zu denken.
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Informationen
Startpunkt: Endhaltestelle Trambahn Linie D, Nußdorf, Beethovengang (19. Bezirk Döbling)
Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahn Linie D Station Nußdorf/Beethovengang | Schnellbahn Linie S 40 nach Tulln Station Nußdorf
Strecke: Länge ca. 11 km, Gehzeit etwa 3-4 Stunden
Web: https://www.wien.gv.at/umwelt/wald/freizeit/wandern/wege/
Klosterwald: https://www.klosterwald.at/
Buschenschank Windischbauer: https://www.windischbauer-wein.at/
Quellennachweis: wikipedia und Website der Stadt Wien
Servus Peter, das hast you sehr schön beschrieben, macht Appetit auf Wien, wenn es doch nur nicht so weit wäre, bis man dahin kommt, aber ab meiner Altersteilzeit im Mai 2024 werde ich mich mal auf den Weg machen und Deinem Vorschlag folgen, bin mir nur nicht sicher, ob ich auch so trinkfest bin wie Du und dann auch wieder zurück finde..
Viele liebe Grüße aus dem Auerbergland und Pfaffenwinkel
Max Waldmann aus Schwabbruck
Hallo Max,
freut mich dass Dir der Bericht gefällt und die Lust an einer Wienreise geweckt hat 🙂
So weit ist es gar nicht, von München kommst du mit dem Railjet oder der Westbahn bequem und schnell nach Wien.
Und wegen dem zurückfinden mache ich mir bei Dir keine Sorgen 😉
Liebe Grüße Peter